Andreas Löschel übernimmt den Vorsitz des ESYS-Direktoriums

15. Februar 2024

Mit der Initiative „Energiesysteme der Zukunft“ (ESYS) zeigen acatech, Leopoldina und Akademienunion Strategien für eine erfolgreiche Energiewende auf. Nun hat das Projekt mit Andreas Löschel einen neuen Direktoriumsvorsitzenden. Zusammen mit den sieben anderen Direktoriumsmitgliedern leitet er das Projekt und vertritt es nach außen.

Andreas Löschel führt ESYS in ein energiepolitisch bedeutsames Jahr 2024: Die Haushaltsdebatte hat grundsätzliche Fragen zur Ausrichtung der Energie- und Klimapolitik aufgeworfen. Während diese Fragen noch debattiert werden, möchte die Bundesregierung mit der Carbon Management Strategie die Weichen für die Abscheidung und Speicherung von CO₂ setzen. Gleichzeitig soll die Wasserstoffimportstrategie definieren, woher der für viele Anwendungen benötigte Energieträger kommen wird – auch damit Unternehmen Planungssicherheit haben.

Nicht zuletzt stellt sich mit der Europawahl die Frage, wie sich die EU in der Klimapolitik drei Jahre nach dem European Green Deal aufstellen wird. Zusätzlich führen geopolitische Krisen dazu, dass die Energiepreise steigen und kritische Rohstoffe verzögert geliefert werden. Das erschwert die Umsetzung der Energiewende.

Vor diesem Hintergrund hält der Energieökonom  die Rolle von ESYS für zentral: „Gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, Entscheidungen vorausschauend abzuwägen und Wechselwirkungen zu berücksichtigen. Damit das gelingt, brauchen wir wissenschaftliche Expertise – interdisziplinär und institutionsübergreifend. Genau das kann ESYS leisten. Das Projekt bündelt das vorhandene Wissen, bringt Wissenschaftler*innen und Fachleute aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft zusammen und zeigt Lösungswege auf. Ich freue mich sehr, dass ich mich noch stärker in diesem wichtigen Projekt engagieren kann.“

acatech Präsident und Vorsitzender des geschäftsführenden Kuratoriums Jan Wörner  begrüßt die Expertise, die der Ökonom künftig einbringen wird: „Für das Gelingen der Energiewende ist es entscheidend, dass Energie sicher und bezahlbar bleibt. Dafür benötigen wir auch belastbare Erkenntnisse aus der Energie- und Umweltökonomik.“

Über Andreas Löschel

Seit 2012 ist Andreas Löschel Mitglied im Projekt ESYS und engagierte sich bis 2023 im Kuratorium. Er ist seit September 2021 Inhaber des Lehrstuhls für Umwelt-/ Ressourcenökonomik und Nachhaltigkeit an der Ruhr-Universität Bochum. Seit 2011 ist er Vorsitzender der Expertenkommission der Bundesregierung zum Monitoring-Prozess „Energie der Zukunft". Außerdem war er Leitautor des Weltklimarates IPCC für den 5. und 6. Sachstandsbericht. Seine Forschungsinteressen liegen im Bereich der Energieökonomik, der Ökonomik des Klimawandels, der experimentellen Wirtschaftsforschung und der ökonomischen Simulationsanalyse.

Das Akademienprojekt ESYS ist eine gemeinsame Initiative von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und von der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften.

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