„Clean Energy for all Europeans“ – mit diesem Ziel hat die EU-Kommission Ende 2016 das sogenannte Winterpaket vorgestellt. Gegenwärtig verhandeln das EU- Parlament, der Europäische Rat und die Kommission über die Verordnungen und Richtlinien, die aus dem Winterpaket hervorgehen sollen. Klar ist: Regenerative Energiequellen müssen ausgebaut werden, um die Klimaziele zu erreichen. Damit trotz schwankender Erzeugung die Versorgung sicher und die Netze stabil bleiben, braucht das europäische Elektrizitätssystem neue Regularien.
Internationaler Austausch zu Regularien für den europäischen Strommarkt
Auf dem Seminar „Policy options for a reliable European electricity system – Perspectives from the EU, Germany and Sweden“ diskutierten Expertinnen und Experten aus Deutschland, Schweden und Brüssel darüber, mit welchen rechtlichen Vorgaben die Europäische Union den Veränderungen im Stromsystem begegnen kann. Am Beispiel von Deutschland und Schweden wurde verdeutlicht, vor welchen besonderen Herausforderungen die einzelne Mitgliedstaaten stehen. Klaus-Dieter Borchardt, Direktor Energiebinnenmarkt der Generaldirektion „Energie“ der Kommission betonte in seinem Einführungsvortrag, dass es wichtig sei, die erneuerbaren Energie vollständig in den Markt zu integrieren: „Für Wind- und PV-Anlagen brauchen wir keine Einspeisevergütung oder Einspeisevorrang mehr. Die Anlagen müssen wie alle anderen Technologien am Markt behandelt werden und auch Systemdienstleistungen übernehmen.“ Eine zentrale Rolle bei dem Übergang zu einem klimaschonenden Energiesystem sieht er bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern. Als „Prosumer“ müssten sie in den Markt eingebunden werden. Wichtig dafür seien einerseits der großflächige Einsatz von Smart Metern, andererseits Anreize auf dem Markt für ein flexibles Lastmanagement („demand response management“).