Quer durch Deutschland sollen mehrere unterirdische Gleichstromtrassen gebaut werden. Sie sollen den in Windparks produzierten Strom vom Norden Deutschlands nach Bayern und in andere südliche Bundesländer bringen. Die Experten aus den Bereichen Energieforschung, -wirtschaft und -politik diskutierten, welche Vor- und Nachteile die geplanten Erdkabel gegenüber Freileitungen haben. Beispielsweise stören die unterirdischen Kabel nicht so sehr das Landschaftsbild, aber sie zu errichten ist deutlich teurer als der Bau von Freileitungen. Themen wie Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und öffentliche Akzeptanz beim Aufbau erneuerbarer Energiesysteme spielten in der Diskussion eine zentrale Rolle.
In seinem Impulsvortrag erklärte Martin Elsberger, dass die frühzeitige Einbindung der Öffentlichkeit zu einer Versachlichung der Diskussion um die neuen Gleichstromleitungen beigetragen hat. Er verwies auf die Taskforce Netzausbau, die als zentrale Informationsplattform zum Ausbau von Stromtrassen in Bayern dient. Nach den Worten von Herbert Barthel sollten für den Netzausbau zuerst Energiesysteme modelliert werden, die dezentral und verbrauchsnah Strom aus Wind und Sonne erzeugen und den Energiebedarf der näheren Umgebung decken. Auf diese Weise ließe sich die Erfordernis neuer Stromtrassen minimieren.