Derzeit erarbeitet das Forschungsforum eine „Strategische Forschungsagenda Energiewende“. Sie nennt zentrale Forschungsthemen für die Zeit ab 2020 und soll in das Energieforschungsprogramm der Bundesregierung einfließen, das unter Federführung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie weiterentwickelt wird. In Vorbereitung des Plenums hatten Vertreter der Zivilgesellschaft, der Wirtschaft und der Bundesländer in Workshops erste Inhalte skizziert und über neue Wege der Energieforschung diskutiert. In der zweiten Jahreshälfte ist ein Agenda-Kongress in Berlin geplant, um den intensiven Dialog und fachlichen Austausch fortzuführen und weitere Akteure einzubeziehen. Die Strategische Forschungsagenda Energiewende soll bis Ende dieses Jahres vorliegen.
Impulse aus dem Akademienprojekt „Energiesysteme der Zukunft“
Auch die Wissenschaftler des Akademienprojekts „Energiesysteme der Zukunft“ wirken an der Strategischen Forschungsagenda mit. Die gemeinsame Initiative von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, Nationaler Akademie der Wissenschaften Leopoldina und Union der deutschen Akademien der Wissenschaften erarbeitet in acht interdisziplinären Arbeitsgruppen Handlungsoptionen für eine nachhaltige Energieversorgung. Robert Schlögl, Direktor des Fritz-Haber-Instituts sowie des Instituts für chemische Energiekonversion der Max-Planck-Gesellschaft (MPG), leitet das Akademienprojekt. Er stellte den Mitgliedern des Forschungsforums die „Erklärung der Wissenschaftsakademien zur Gestaltung des zukünftigen Energiesystems“ vor. Sie erläutert, warum die Wissenschaft im Kontext der Energiewende verstärkt fächer- und disziplinübergreifend zusammenarbeiten muss, um das notwendige Systemverständnis zu erarbeiten.
Anschließend stellten Christoph M. Schmidt, Präsident des Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung sowie Leiter der Arbeitsgruppe Ökonomie, und Ottmar Edenhofer, stellvertretender Direktor und Chefökonom des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), Handlungsoptionen für die europäische Integration der Energiewende zur Diskussion. „Dies ist ein Beispiel dafür, welchen Beitrag die Wissenschaft zur Energiewendedebatte leisten kann. Die erarbeiteten Optionen zu bewerten, ist Aufgabe von Politik und Gesellschaft“, betonte acatech Präsident Reinhard F. Hüttl.
Über das Forschungsforum Energiewende
Das Forschungsforum Energiewende ist eine transdisziplinäre Dialogplattform. Im Plenum kommen Akteure aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammen. Gemeinsam diskutieren und bewerten sie wissenschaftsbasierte Handlungsoptionen des Akademienprojekts „Energiesysteme der Zukunft“ und entwickeln Handlungsempfehlungen für die Politik. Koordiniert wird die Arbeit des Forschungsforums Energiewende von einer Geschäftsstelle, die gemeinsam von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, dem Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) und der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) getragen wird. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).