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Johanna Wanka diskutiert strategische Forschungsagenda mit 300 Experten

14. Oktober 2014

Forschung und Entwicklung schaffen die Grundlage einer gelingenden Energiewende. Wie also sollte die Energieforschung in den kommenden Jahrzehnten ausgerichtet werden? Was sind die drängendsten Fragen an die Wissenschaft und wo kann sie neue Perspektiven eröffnen? Darüber diskutierten heute rund 300 Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik beim „Agendakongress“ des Forschungsforums Energiewende in Berlin. Die Veranstaltung ist Teil eines breit angelegten gesellschaftlichen Dialogs im Forschungsforum Energiewende, den das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) angestoßen hat.

Bei dem Kongress im Berliner Humboldt-Carré kamen Vertreter von Verbänden, Unternehmen, Gewerkschaften, Umwelt- und Verbraucherschutzorganisationen sowie der Bundesländer mit Wissenschaftlern zusammen, um über Anforderungen an die Energiewendeforschung zu diskutieren.

„Die deutsche Forschung muss sich mit ihrer exzellenten Expertise in die Ausgestaltung der Energiewende mit ganzer Kraft einbringen“, sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka in ihrer Eröffnungsrede. “Die Identifizierung langfristiger Forschungsthemen, die für die Energiewende von Bedeutung sind, ist aber nicht nur Aufgabe der Wissenschaft. Ich freue mich, dass sich mit dem heutigen Agendakongress auch Wirtschaft, Bürgergesellschaft und die Fachpolitik aus Bund und Ländern in den Prozess einbringen.“

Zur Diskussion standen intelligente und flexible Netze, Energiespeicher und Innovationen, mit denen sich energieintensive Industrieprozesse an das schwankende Stromangebot aus Wind und Photovoltaik anpassen lassen. Dazu gehörte auch die Frage, wie die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen ausgestaltet werden müssen, um neue Technologien erfolgreich in das Energiesystem einzubinden.

Ansprechpartner

Die Ergebnisse des Agendakongresses fließen in die „Strategische Forschungsagenda Energiewende“ ein. Sie steht am Ende eines breit angelegten Dialogprozesses, in dem Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft gemeinsam langfristige Leitplanken und Schwerpunkte einer konsequent auf die Energiewende ausgerichteten Forschung formulieren. Im Ergebnis soll die Strategische Forschungsagenda zur Weiterentwicklung des Energieforschungsprogramms der Bundesregierung beitragen.

„Einmalig ist vor allem die Offenheit und Transparenz des Prozesses: Die Strategische Forschungsagenda ist das Ergebnis einer intensiven Diskussion. Auf diese Weise erreichen wir eine Energiewendeforschung, die langfristig trägt und auch von allen getragen wird“, erklärte Klaus Töpfer, Exekutivdirektor des IASS – Institute for Advanced Sustainability Studies in Potsdam. Er begleitet die Strategische Forschungsagenda als Mitglied im Leitungskollegium des Forschungsforums Energiewende. Die vom BMBF initiierte Plattform hat die Federführung für die Strategische Forschungsagenda übernommen und wird sie Ende dieses Jahres verabschieden.

Für Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), ist die enge Verknüpfung von Forschung, Politik und Wirtschaft eine zentrale Voraussetzung für erfolgreiche Forschungsprojekte der Zukunft. Der Kongress zeige, wie fruchtbar eine solche Zusammenarbeit für das Gelingen der Energiewende sein könne.

Im Vorfeld des Agendakongresses hatte die Geschäftsstelle des Forschungsforums bereits mehrere Workshops durchgeführt, um das Praxiswissen gesellschaftlicher Akteure in die Strategische Forschungsagenda einzubeziehen. Über das Akademienprojekt „Energiesysteme der Zukunft“ hat sich die Wissenschaft mit konkreten Vorschlägen für Projekte zur Entwicklung von Schlüsseltechnologien eingebracht.

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