Das Klimapaket der Bundesregierung, der Beschluss zum Kohleausstieg, der European Green Deal – in den letzten Monaten ist einiges passiert in der Energie- und Klimapolitik. Dieser Trend soll sich fortsetzen: Das Bundeswirtschaftsministerium hat den Ausbau der Stromnetze zur Chefsache erklärt, ein neues Gesetz zum Ausbau der erneuerbaren Energien soll noch im Frühjahr verabschiedet werden. Doch es herrscht Uneinigkeit, ob es so gelingen wird, den Stillstand in der Energiewende aufzubrechen: Einigen gehen die Maßnahmen nicht weit genug; andere sorgen sich um die Arbeitsplätze, die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen und europäischen Wirtschaft und die hohen Kosten, sollten die Vorhaben nicht klug umgesetzt werden.
Daran wird deutlich: Die Energiewende steckt voller Widersprüche und Spannungsfelder. Wie können diese Konflikte aufgelöst werden? Dieser Frage widmet sich das Projekt „EnVision – Eine Vision für die Energiewende gestalten“ von acatech und der HUMBOLDT-VIADRINA Governance Platform. Auf der Auftaktveranstaltung am 28. Januar diskutierten 17 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, welche Entwicklungen die Energiewende derzeit ausbremsen und wie bestehende Widersprüche und Spannungsfelder überwunden werden könnten. Eine zentrale Frage war, ob dazu eine gemeinsame Vision notwendig sei und wie diese gestaltet werden müsste, um die Mehrheit der Gesellschaft zu motivieren.