Das Bild zeigt die AG-Leiter in der Ergebnispräsentation via Zoom

Den Strommarkt der Zukunft gestalten. ESYS stellt Optionen zur Marktintegration der Erneuerbaren vor

16. Mai 2023

Wie sieht der Strommarkt der Zukunft aus? Und wie ist es möglich, erneuerbare Energien effizient und effektiv in das aktuelle Strommarktdesign zu integrieren? Diese und weitere Fragen hat sich eine ESYS-AG gestellt. Ihre Antworten veröffentlichte das Akademienprojekt am 12. Mai im Rahmen einer Online-Ergebnispräsentation.

Bereits zu Beginn der Veranstaltung wurde deutlich: Der Strommarkt hat sich auch in der Krise grundsätzlich bewährt. Dennoch bringen der Ausbau der Erneuerbaren und der Ausstieg aus fossilen Energien Herausforderungen mit sich. Hohe Investitionskosten müssen sich amortisieren – gleichzeitig führt die fluktuierende Stromeinspeisung zu Schwankungen bei Preis und Angebot.

Passende Rahmenbedingungen für den Strommarkt der Zukunft

In „Optionen zur Marktintegration erneuerbarer Energien“ machen die ESYS-Fachleute Vorschläge zur Anpassung und diskutieren die jeweiligen Vor- und Nachteile der Maßnahmen. Besprochene Konzepte sind etwa fixe oder gleitende Marktprämienmodelle, Contracts for Difference sowie zentrale und dezentrale Kapazitätsmärkte.

Die AG-Leiter Jürgen Kühling (Universität Regensburg) und Justus Haucap (DICE) stellten zu Beginn der Veranstaltung zentrale Ergebnisse der Stellungnahme vor. Es zeigte sich, dass auch über Anpassungen des Marktdesigns hinaus nun zügig die passenden Rahmenbedingungen für den Strommarkt der Zukunft gestaltet werden müssen. Digitalisierung, Flexibilisierung, der Netzausbau und die europäische Netzintegration wurden als wichtige Grundlagen genannt.

Den Strommarkt im Dreiklang von Markt, Physik und Mensch gestalten

Die anschließende Podiumsdiskussion brachte Perspektiven aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zusammen und betrachtete auch die EU-Ebene. Auf dem virtuellen Podium saßen neben den AG-Leitern Jürgen Kühling und Justus Haucap Andreas Löschel (Ruhr-Universität Bochum und ESYS-Kuratorium), Sven Becker (Trianel GmbH), Matthias Dümpelmann (8KU), Ingrid Nestle (MdB Bündnis 90/Die Grünen) und Georg Zachmann (Bruegel).

Nun technische und politische Realitäten zu berücksichtigen und miteinander in Einklang zu bringen, kristallisierte sich als eine zentrale Herausforderung heraus. Das Verhältnis von Markt und Staat aber auch die Verantwortlichkeiten innerhalb der unterschiedlichen (inter)nationalen politischen Ebenen seien nicht immer eindeutig geklärt. Statt die Vielzahl bereits bestehender Marktmechanismen einfach zu ergänzen, sei es deshalb an der Zeit, einen systemischen Ansatz zu finden und Maßnahmen zu treffen, die auch langfristig und europäisch gedacht förderlich sind.

Ansprechpartnerinnen

  • Miriam Borgmann
  • stellv. Leitung der Koordinierungsstelle / Wissenschaftliche Referentin
  • Energiesysteme der Zukunft