Den Auftakt der Veranstaltung machten Arne Speerforck (Institut für Technische Thermodynamik, Technische Universität Hamburg), Frauke Storch (Stadtwerke München) und Robert Riechel (Deutsches Institut für Urbanistik) mit ihren Impulsen zu unterschiedlichen Facetten der Wärmewende und Wärmeplanung. Die Vorträge zeigten deutlich, dass die kommunale Wärmeplanung nur in koordinierter Zusammenarbeit einer Vielzahl von Akteuren – etwa Kommunen, Energieversorgern und Handwerksunternehmen – gelingen kann. Gleichzeitig betonten alle drei Expert*innen, dass verschiedene Energieträger bei der Wärmewende nicht getrennt voneinander behandelt werden sollten: so müssen etwa Netze für Strom, Wärme und Gas gesammelt betrachtet und geplant werden.
In der Diskussion mit dem Publikum wurde klar, dass sich die Gegebenheiten in den einzelnen Kommunen und somit auch passende Lösungsansätze deutlich unterscheiden: manche Standorte haben beispielsweise großes Potenzial für Geothermie, während andere stärker auf industrielle Abwärme bauen. Im Bereich der Wärme- und Stromspeicher sind noch viele Fragen offen, etwa nach den tatsächlichen Bedarfen und den technischen Möglichkeiten, um diese zu decken, aber auch nach geeigneten Standorten für Großspeicher. Einig waren sich die Expert*innen auch darin, dass Wasserstoff für die Bereitstellung von Wärme in privaten Haushalten wohl in absehbarer Zeit keine Rolle spielen werde.
Als wichtigste Maßnahmen, um im Wärmebereich Deutschlands Ziele für 2030 zu erreichen, nannten die Expert*innen eine erhöhte Sanierungsrate, einen integrierten Ansatz bei der Entwicklung der Energieinfrastruktur, möglichst effiziente Energienutzung, Planbarkeit, Digitalisierung, beschleunigte Genehmigungsverfahren sowie das gezielte Anstoßen kooperativer Prozesse zwischen den vielen beteiligten Akteuren.