Robert Schlögl mit Eni Award

Sergio Matarella, Emma Macegaglia, Claudio Descalz und Robert Schlögl (v.l.n.r.) © Eni

Robert Schlögl erhält Eni Award für Forschung zu Kraftstoffen und Katalyse

06. Oktober 2017

Welche Potenziale bieten synthetische Kraftstoffe für ein klimafreundliches Energiesystem, und wie können Katalyseprozesse verbessert werden? Für seine Forschungsarbeit zu diesem Thema wurde Robert Schlögl, Direktor des Fritz-Haber-Instituts der Max-Planck-Gesellschaft, am 5. Oktober in Rom mit dem renommierten Eni Award ausgezeichnet. Der Preis würdigt herausragende Arbeiten im Bereich Energie und Umwelt. Seit langem treibt Schlögl die Debatte über Chancen und Herausforderungen der Energiewende voran – sowohl als Forscher als auch als Wegbereiter und ehemaliger Sprecher des Akademienprojekts „Energiesysteme der Zukunft“ (ESYS).

Auch das Energiesystem der Zukunft wird nicht ohne Kraftstoffe auskommen. Synthetische Kraftstoffe, erzeugt aus Wasserstoff, Kohlendioxid und erneuerbarem Strom, können den Verkehr klimafreundlicher machen. Ihre Herstellung basiert auf der Katalyse. Wie Katalyseprozesse verbessert werden können, hat der Chemiker Robert Schlögl (Max-Planck-Gesellschaft) untersucht. Für seine Forschung „Multifaceted Approach to enable the Transformation of Energy Systems“ wurde er mit dem Eni Award in der Kategorie Energy Transition ausgezeichnet.

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Schlögl entwickelte Strategien, um Katalysemechanismen besser nachvollziehen zu können. Diese helfen, chemische Energieträger wie synthetische Kraftstoffe effizienter herstellen zu können. Dabei wird Wasser per Elektrolyse in Wasserstoff umgewandelt, aus dem anschließend durch Zugabe von CO2 Methan oder flüssiger Kraftstoff entsteht. Dieser kann Diesel ersetzen und in herkömmlichen Verbrennungsmotoren verwendet werden. Synthetische Kraftstoffe könnten dazu beitragen, mehr erneuerbare Energien in den Verkehrssektor zu integrieren.

10 Jahre Eni Award

Der italienische Mineralöl- und Energiekonzern Eni hat den Eni Award in diesem Jahr zum zehnten Mal in insgesamt sechs Kategorien vergeben. Damit würdigt das Unternehmen herausragende Arbeiten im Bereich Energie und Umwelt. Zur wissenschaftlichen Auswahlkommission gehören unter anderem Nobelpreisträger. In der Kategorie Energy Transition werden Arbeiten ausgezeichnet, die die Nutzung von Kohlenwasserstoffen zur Verdrängung fossiler Brennstoffe aus dem Energiesystem vorantreiben.

Überreicht wurde der mit 200.000 Euro dotierte Preis vom italienischen Präsidenten Sergio Matarella. Bei der Preisverleihung ebenfalls anwesend waren die Präsidentin von Eni Emma Macegaglia sowie der Vorstandsvorsitzende Claudio Descalz.

Beitrag zur Energiewende

Der Chemiker Robert Schlögl ist Direktor des Fritz-Haber-Instituts der Max-Planck-Gesellschaft und Gründungsdirektor des Max-Planck-Instituts für Chemische Energiekonversion in Mülheim. Seit seiner Doktorarbeit an der Cambridge University (UK) beschäftigt er sich intensiv mit der Katalyse. Er hat zahlreiche Projekte und Kooperationen zu energierelevanten Fragestellungen initiiert und begleitet, unter anderem das Akademienprojekt „Energiesysteme der Zukunft“ (ESYS). In dem Projekt erarbeiten rund 100 Fachleute aus Wissenschaft und Forschung Handlungsoptionen zur Umsetzung einer sicheren, bezahlbaren und nachhaltigen Energieversorgung. Schlögl hat die gemeinsame Initiative von acatech, Leopoldina und Akademienunion aufgebaut und jahrelang geleitet.

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