Der Anteil erneuerbarer Energien an der Energieversorgung soll in den nächsten Jahren weiter steigen, der Energieverbrauch hingegen erheblich fallen. So sehen es die energiepolitischen Ziele der Bundesregierung vor. Gelingen kann das nur, wenn die Industrie sparsamer und innovativ produziert, und die Verbraucher ihr Verhalten langfristig ändern. „Ein nachhaltigerer Konsum muss durch geeignete Verhaltensanreize und Strukturen unterstützt werden – das ist das Ziel von Nudging“, erklärte Lucia Reisch, Professorin für Verbraucherverhalten und Verbraucherpolitik an der Copenhagen Business School, in ihrem Eröffnungsvortrag zum Trialog.
Das Konzept des Nudging kommt aus der Verhaltensökonomik und wurde maßgeblich durch den Juristen Cass R. Sunstein und den Ökonomen Richard H. Thaler bekannt. Bürger sollen durch sanftes „Anstupsen“ zu einem bestimmten Verhalten ermutigt werden, ohne dass Zwang ausgeübt wird. Beispielsweise konnten Haushalte im Bundesstaat Kalifornien durch nachbarschaftliche Vergleichsstudien des Energieverbrauchs zum Energiesparen bewegt werden. Ob jedoch Nudges immer so wirksam sind, ist umstritten und bedarf genauerer Kenntnisse der jeweiligen Sachverhalte.