Je mehr Energie aus regenerativen Quellen zur Verfügung steht, desto weniger Kohle, Gas und Erdöl muss Deutschland importieren. Gleichzeitig rücken die so genannten Technologiemetalle in den Fokus. Denn für den Bau von Wind- und Solaranlagen, Batterien oder Elektromotoren werden immer mehr Elemente wie Platin, Kobalt und Seltene Erden benötigt. Die Nachfrage nach diesen Rohstoffen wird daher mit Voranschreiten der Energiewende weiter steigen.
Beim Trialog zum Thema „Rohstoffe in der Energiewende – durch Recycling neue Abhängigkeiten vermeiden“ tauschten sich rund 40 Fachleute darüber aus, wie Recycling zur Versorgung mit metallischen Rohstoffen und damit zum Gelingen der Energiewende beitragen kann. Eröffnet wurde die Veranstaltung von Gesine Schwan, Präsidentin der HUMBOLDT-VIADRINA Governance Platform. Die Einführung ins Thema übernahm Christian Hagelüken, Leiter der Abteilung EU Government Affairs beim Materialtechnologie-Unternehmen Umicore und Mitglied des Akademienprojekts ESYS: Deutschland und Europa seien in hohem Maß abhängig von Metallimporten, weil es keine ausreichende eigene Lagerstätten- und Bergbaubasis mehr gebe. Dank der vielen Altprodukte wie Elektronikteile und Autos stünden jedoch große sekundäre Metall-Lagerstätten zur Verfügung, die in Zukunft stärker genutzt werden sollten. „Dafür brauchen wir eine optimierte Kooperation entlang der Verfahrensketten sowie einen Rechtsrahmen, der Altprodukte umfassend in leistungsfähige Recyclinganlagen kanalisiert“, sagte Hagelüken.