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ESYS-Konferenz 2015

27. November 2015

Welche Fragen bewegen die aktuelle Energieforschung? Zu welchen energiepolitischen Themen kann und sollte das Akademienprojekt „Energiesysteme der Zukunft“ (ESYS) künftig Antworten formulieren? Darüber diskutierten Mitglieder und Gäste des Akademienprojekts „Energiesysteme der Zukunft“ (ESYS) bei ihrer ersten Konferenz am 27. November in Berlin.

Nach der Eröffnung durch den acatech Präsidenten und Vorsitzenden des ESYS-Kuratoriums Reinhard F. Hüttl gab Robert Schlögl zunächst einen Ausblick auf zwei anstehende Publikationen: Eine Studie beschreibt, mit welchen Flexibilitätstechnologien sich die Schwankungen von Wind- und Solarstrom im Energiesystem der Zukunft ausgleichen lassen. Im Januar erscheint eine Stellungnahme mit Leitlinien für transparente Energieszenarien. Im Fokus der anschließenden Gesprächsrunde stand dann die Frage, welche Themen das Akademienprojekt ESYS in den kommenden Jahren bearbeiten soll. Auf dem Podium diskutierten die Präsidentin der Humboldt-Viadriana Governance Platform Gesine Schwan und dena-Geschäftsführer Andreas Kuhlmann mit Projektmitwirkenden. Neben Robert Schlögl, nahmen auch Gundula Hübner, Psychologin an der Universität Halle, und Wolfram Münch von der EnBW Energie Baden-Württemberg AG teil.

Ansprechpartnerin

Als eine zentrale Herausforderung identifizierten die Experten etwa die „Sektorenkopplung“. Der Hintergrund: Während der Ausbau der erneuerbaren Energien in der Stromversorgung bereits mit hoher Geschwindigkeit voranschreitet, hinken die Wärmeversorgung und der Verkehr hinterher. ESYS könne etwa genauer untersuchen, unter welchen Bedingungen sich überschüssiger Strom aus erneuerbaren Quellen künftig für Wärmeerzeugung und Verkehr nutzen lassen. Weitere Zukunftsthemen seien die Digitalisierung der Energieversorgung sowie die Berücksichtigung gesellschaftlicher Bedürfnisse bei der Entwicklung technologischer Innovationen.

Am Nachmittag entwickelten die rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz ausgewählte Themen in Workshops weiter. Während sich eine interdisziplinär zusammengesetzte Gruppe der Sektorenkopplung widmete, diskutierten Technikhistoriker mit Ökonomen und Ingenieuren darüber, inwieweit kleinere, dezentrale Erzeugungseinheiten das derzeit zentral ausgerichtete Energiesystem verändern werden. Weitere Themen waren die Rolle von Staat und Individuum aus rechtswissenschaftlicher Perspektive sowie und die Rolle von Kommunikations- und Beteiligungsprozessen in der Energiewende.

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